Die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann hat in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen einige Projekte erfolgreich durchgeführt.
Displaced Positions - 12 Südtiroler Künstler/innen reflektieren Vorurteile zu Migration
Displaced Positions ist ein landesweites einjähriges Bibliotheksprojekt, entstanden auf Initiative der Landesbibliothek in Zusammenarbeit mit dem Museion und tatkräftig unterstützt vom Amt für Bibliotheken und Lesen und der Koordinierungsstelle für Integration.
Damit möchte die Landesbibliothek zum aktuellen Zeitgeschehen Stellung beziehen und dazu anregen, unsere Wahrnehmung im Hinblick auf festgefahrene Meinungen und (Vor)urteile zu schärfen. Dazu wurden 12 Südtiroler Künstler/innen eingeladen, sich mit Vorurteilen zum Thema Migration auseinander zu setzen. Jeder Künstler gestaltet dazu eine Postkarte.
Die Postkarten sind Verrückungen – displacements – von in der öffentlichen Meinung landläufigen Ansichten – positions– zur Flüchlingsthematik.
Bei der Ausleihe eines Buches in der Bibliothek erhält jeder eine solche Postkarte, die gleichzeitig als Fristzettel oder Lesezeichen dient. Jeden Monat erscheint ein neues Kunstwerk in Postkartenform. Über ein Jahr lang können die Karten gesammelt, auf ein großes Jahreskalenderblatt geklebt und dort mit eigenen Gedanken, Notizen und Erfahrungen ergänzt werden. Die Aktion ist eine Einladung, sich ein Jahr lang mit dem Thema persönlich auseinanderzusetzen und Vorurteile zu hinterfragen. Kalender und Postkarten liegen kostenlos in allen Bibliotheken auf, die sich an der Aktion beteiligen.
Der Kalender reicht vom 24. Oktober 2015 bis zum 22. Oktober 2016. Die Postkarten werden jeweils Ende des Monats in ausreichender Stückzahl über den Lieferdienst des Amtes für Film und Medien an die Bibliotheken des Südtiroler Leihverkehrs versandt und können dort von allen interessierten Bibliotheken abgeholt werden. Mit der mitgelieferten Banderole kann der Kalender eingerollt und den LeserInnen ausgehändigt werden.
Teilnehmende Künstler/innen:
Julia Bornefeld, Arnold Dall’O, Nicolò Degiorgis, Hannes Egger, Saman Kalantari, Franz Pichler, Brigitte Mahlknecht, Silvia Hell, Serena Osti, Simon Perathoner, Sara Schwienbacher, Gabriela Oberkofler.
Postkarte #1 Gabriela Oberkofler: Du riechst gut |
Postkarte #2 Nicolò Degiorgis: Safinah Nuh (Noahs Boot) |
Postkarte #3 Serena Osti: Träume und Albträume |
Postkarte #4 Simon Perathoner: Heimat_Glitch 2.0 |
Postkarte #5 Julia Bornefeld: Confidence I |
Postkarte #6 Arnold Dall'O: Wer ist der "Andere"? |
Postkarte #7 Sara Schwienbacher: Stay Here! |
Postkarte #8 Hannes Egger: Smartphone Aid |
Postkarte #9 Silvia Hell: Biografie |
Postkarte #10 Brigitte Mahlknecht: Ohne Titel "Im Grunde wollte ich noch nie..." |
Postkarte #11 Saman Kalantari: The Original Displaced Position |
Postkarte #12 Franz Pichler: Verbinden |
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DI-ÖSS: Digitale Infrastruktur für das Ökosystem Südtiroler Sprachdaten und Dienste. Entwicklung einer digitalen Infrastruktur für den Austausch von Texten, Sprachdaten und -diensten. Südtirols Kulturerbe im digitalen Zeitalter.
DI-ÖSS ist ein Infrastrukturprojekt, das vom Institut für Angewandte Sprachforschung von Eurac Research ins Leben gerufen wurde. Es zielt darauf ab, eine prototypische digitale Infrastruktur zu entwickeln, um Südtiroler Sprachdaten und -dienste zu vernetzen. In DI-ÖSS arbeiten drei lokale Partner mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Fachkenntnissen aus Bozen eng zusammen: die Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann, die Sprachstelle des Südtiroler Kulturinstitutes und das Online-Nachrichtenportal Salto.bz. Die beteiligten Institutionen, Vertreter von Bibliotheken, Sprachstellen und Online-Medien bzw. Verlagen verfolgen zwar unterschiedliche Zielsetzungen, durchlaufen jedoch alle einen ähnlichen Arbeitsprozess: Sie sammeln, verarbeiten, analysieren und verbreiten Sprachdaten. Das Projekt DI-ÖSS setzt an dieser Stelle an und hat sich zum Ziel gesetzt, die Arbeitsabläufe institutionsübergreifend zu optimieren, indem der Austausch von Kompetenzen, Daten und Diensten zwischen Partnereinrichtungen ermöglicht und erleichtert wird. Beispielsweise ist es eine der Hauptaufgaben einer Forschungseinrichtung, Daten zu verarbeiten und zu analysieren. Um dies tun zu können, müssen die Daten zuvor jedoch erfasst bzw. katalogisiert werden. Und genau das fällt in den Kompetenzbereich von Bibliotheken. Würden beide Einrichtungen ihre Expertise teilen, könnten Arbeitsabläufe schneller und effizienter gestaltet werden. Bibliotheken könnten somit Forschungseinrichtungen beim Katalogisieren helfen, während Forschungsinstitute die Bibliotheken wiederum bei der Verbesserung der Suche in ihren Katalogen unterstützen könnten. Durch die Förderung und den Ausbau solcher Kooperationen in DI-ÖSS möchte Eurac Research zu einer Kompetenz- und Qualitätssteigerung bei allen beteiligten Partnern beitragen. Um dabei auf die Bedürfnisse aller Projektbeteiligten eingehen zu können, werden auf jeden Partner zugeschnittene Use Cases bzw. Anwendungsfälle erarbeitet. Jeder der Use Cases soll hierbei eine Institution in ihrem Hauptaufgabengebiet unterstützen indem ein synergetisches Zusammenspiel mit einem anderen Partner ausgeschöpft wird. Use Cases stellen somit spezialisierte Szenarios dar, die durch Einbindung in die digitale Infrastruktur auf ähnliche Kontexte übertragbar werden sollen. Das erste Prototyp soll noch vor 2020 laufen. Schlussendlich verfolgt DI-ÖSS jedoch ein übergeordnetes Ziel: den Grundstein für das digitale Südtiroler Kulturerbe zu legen: Start local, think big.